Allgemein 10 Jahre Geschäftsführung: Dieter Forth über Verantwortung, Wandel und Werte Datum Icon 30. Juni 2025 Lesezeit Icon 4 Minuten Vor genau zehn Jahren trat Dieter Forth die Geschäftsführung des SkF Alsdorf an – und wurde gleich am ersten Tag auf die Probe gestellt. „Um acht Uhr morgens kam ein Anruf: Mitarbeitende aus dem BeWo-Bereich wollten sich selbstständig machen und Klient:innen mitnehmen.“, erinnert er sich. Eine Krisensituation, die viele wohl abgeschreckt hätte – für Dieter Forth war sie Ansporn. „Ich wusste, dass die Kernbereiche des SkF Alsdorf zukunftsfähig sind und wir über gute Mitarbeiter:innen verfügen. Ich hatte eine Vision, wo es hingehen kann.“ Damals war der Verein in einer schwierigen Lage: finanzielle Engpässe, personelle Abgänge, strukturelle Unsicherheiten. Doch Dieter Forth, der bereits seit 2007 beim SkF Alsdorf tätig war und in beiden Kernbereichen (Jugendhilfe und Eingliederungshilfe) gearbeitet hatte, nutzte seine Fachkenntnisse und sein Netzwerk, um den Verein zu stabilisieren und gezielt weiterzuentwickeln. „Ich war überzeugt, dass ich der Richtige bin – auch, weil ich beide Bereiche von innen kannte. Ich hatte das Vertrauen des Teams und des Vorstands, und das hat mir Kraft gegeben.“ Was folgte, war ein Jahrzehnt des Aufbruchs und Wachstums. Mit viel persönlichem Einsatz und einem klaren Wertekompass gelang es Dieter Forth, den SkF Alsdorf zu einem zuverlässigen und breit aufgestellten Träger von sozialen Dienstleistungen in der Städteregion Aachen weiterzuentwickeln. In dieser Zeit wurden unter seiner Leitung unter anderem zwei inklusive Kitas eröffnet, ein bestehendes Kinderheim übernommen und der Bereich schulische Inklusion stark ausgebaut. Ein Projekt aber sticht besonders hervor: das Autismus-Kompetenz-Zentrum. „Das war eine Reaktion auf konkrete Bedarfe. Jugendämter kamen auf uns zu, weil es in unserer Region kaum Angebote für Autismus-Therapie gab“, erklärt Forth. Zusammen mit Angela Sieger wurde das Zentrum entwickelt und aufgebaut. Heute ist es ein Herzstück der fachlichen Arbeit und eng mit der schulischen Integration und den inklusiven Kitas vernetzt. Allein im Bereich der schulischen Inklusion unterstützen 80 Mitarbeiter:innen täglich Kinder – ein Wachstum, das zeigt, wie praxisnah und bedarfsorientiert der SkF agiert. Ein besonderes Merkmal des SkF Alsdorf ist die enge Vernetzung der Fachbereiche untereinander. So profitieren beispielsweise die Schulbegleiterinnen von gezielten Fortbildungen durch das Autismus-Kompetenz-Zentrum, insbesondere zu Themen wie Autismus-Spektrum-Störung oder Fetales Alkoholsyndrom (FAS). Diese Verzahnung sorgt nicht nur für einen hohen fachlichen Standard, sondern auch für eine bessere Begleitung der Klient*innen über mehrere Unterstützungsangebote hinweg. „Uns war immer wichtig, dass die Bereiche miteinander arbeiten – nicht nebeneinander“, sagt Forth. Diese Haltung hat maßgeblich zur Qualität und Stabilität der Angebote beigetragen. Dieter Forth bringt nicht nur fachliche Kompetenz mit. Als Sozialpädagoge kennt er die Praxis aus erster Hand, war selbst viele Jahre in der Arbeit mit Klient*innen aktiv. Bis vor kurzem betreute er parallel zu seiner Geschäftsführertätigkeit noch zwei Klient*innen. „Das hat mich immer geerdet“, sagt er. Sein Verständnis von Führung ist geprägt von Nähe zur Arbeit und einem starken inneren Wertekompass. Eine zentrale Rolle spielt für ihn dabei ein Buch, das er vor zehn Jahren während eines Urlaubs in die Hände bekam – es enthält zehn ethische Grundwerte, die ihn seitdem begleiten. „Dieses Buch ist mein Handlungsleitfaden. Es liegt in der Schublade meines Schreibtisches und war in vielen Prozessen ein wichtiger Orientierungspunkt.“ Auch innerhalb des Teams hat sich viel getan. Mit Jana Fink kam im letzten Jahr erstmals eine stellvertretende Geschäftsführerin hinzu – eine strukturelle Veränderung, die lange überfällig war. „Das gibt dem SkF zusätzliche Stabilität. Wir sind personell gut aufgestellt – und können die Zukunft gemeinsam gestalten.“ Dieter Forth weiß, dass soziale Arbeit nie stillsteht. Der gesellschaftliche Wandel, Fachkräftemangel und politische Entwicklungen fordern ständige Anpassung. Und dennoch blickt er mit Zuversicht auf das, was kommt. „Wir sind als SkF Alsdorf ein verlässlicher Partner geworden. Das ist keine Einbahnstraße – wir haben in den letzten zehn Jahren sehr viel Vertrauen aufgebaut.“ Sein Rat an junge Führungskräfte im sozialen Bereich? „Vernetzt euch gut. Schaut, was andere machen – man muss das Rad nicht immer neu erfinden. Mut zahlt sich meistens aus.“ Beitrag teilen E-Mail Icon Ähnliche Beiträge Allgemein 31. Oktober 2025 Gemeinsam kreativ in den Herbstferien: Ferientage in Alsdorf-Mitte Die Herbstferien 2025 standen in Alsdorf ganz im Zeichen von Gemeinschaft, Kreativität und Begegnung. Unter dem Motto Ferientage für Kinder und Familien: Gemeinsam in Alsdorf-Mitte erlebten rund fünfzig große und […] Weiterlesen Allgemein 26. September 2025 Kita Blausteinsee unter neuer Leitung: Tandemmodell beim SkF Alsdorf gestartet Der Sozialdienst katholischer Frauen Alsdorf geht neue Wege: Zum ersten Mal in der Geschichte unseres Trägers wird eine Kindertagesstätte unter einer Tandemleitung geführt. Die Kita Blausteinsee steht seit dem Sommer […] Weiterlesen Allgemein 9. September 2025 Ein Tag in Renesse – Ein gelungener Ausflug (Betreutes Wohnen) Vergangene Woche ging es für das Betreute Wohnen des SKF Alsdorf an die niederländische Nordseeküste. Ziel war der beliebte Urlaubsort Renesse. 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